Adieu, Herr Hicke-Hacke!
Das Verwirrspiel hat ein Ende: Sagte ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger nach dem 0:1 im letzten Gruppenspiel gegen die Deutschen noch, er wolle weitermachen, zog er gestern, Montag, einen Schlussstrich unter seine Tätigkeit als Trainer der österreichischen Nationalelf. „Ich höre auf, das Kapitel ist abgeschlossen“, sagte der 1948 geborene Niederösterreicher dem „Standard“; wenige Stunden später wurde der Rücktritt des Teamchefs offiziell. Damals, nach der Niederlage gegen die Deutschen habe er sich von seinen Spielern zum Weitermachen überreden lassen: „Ich habe auf Emotionen gehört und bin dann mit einer Willenserklärung in die Öffentlichkeit gegangen. In Wahrheit hätte ich mir eine Bedenkzeit nehmen sollen.“
Diese Bedenkzeit muss er sich dann dennoch genommen haben, denn einen Tag vor der ÖFB-Präsidiumssitzung, heute, Dienstag, war für Hickersberger klar: „Ich bin leer und müde, ich brauche eine Auszeit, muss die Batterien aufladen. Das Kapitel ist abgeschlossen, die Mission erfüllt.“ – Eine höchs zweifelhafte Mission, die Hickersberger da erfüllt hat, denn seine Bilanz fällt alles andere als erfolgreich aus: In 27 Länderspielen (davon 21 auf heimischen Boden) gab es nur fünf Siege (darunter gegen Liechtenstein und Malta), 13 Niederlagen und neun Remis, bei der EM schoss man lediglich ein umstrittenes Elfmetertor, machte nur einen Punkt und schied in der Vorrunde aus. Auf ö3 räumte Hickersberger, seit 1. Jänner 2006 ÖFB-Temachef, dann am Sonntag auch ein: „Ich wäre erleichtert, sollte der ÖFB sagen, jemand anderer soll den Job machen. ich habe mein Bestes gegeben. Es war nicht genug, okay. Wenn ein anderer Teamchef werden soll, dann bin ich der glücklichste Mensch.“
Nach seinem Rücktritt will Hickersberger dennoch Trainer bleiben. „Ich kann mir vorstellen, wieder jeden Tag auf dem Platz zu stehen. Irgendwo“, sagte der dem „Standard“. Im ÖFB laufen bereits die Diskussionen über einen Nachfolger: „Wir möchten in drei, vier Wochen einen neuen Trainer präsentieren“, sagt Präsident Friedrich Stickler. Granden wie Herbert Pohaska und Hans Krankl winkten ab, Toni Polster hat noch keinen Trainerschein, Andi Herzog gilt als potentieller Kandidat – hat aber relativ wenig Erfahrung. Vielleicht führt dieses Mal ja kein Weg an einem Ausländer vorbei, auch wenn österreichische Namen wie Jara, Schöttel, Pacult, Schachner, Ruttensteiner, Schinkels durch die Medien geistern…
Klar ist jedenfalls, das Hickersberger ein Erbe hinterlässt, um das sich niemand wirklich reißen wird. Gewiss, die Mannschaft ist unter seiner Führung bis zur EM gereift, hat sich dort ansprechend aber dennoch unbefriedigend verkauft. In der Defensive ist die ÖFB-Elf für die WM-Qualifaktion gerüstet, in Mittelfeld und Sturm sieht es aber schlecht bis katastrophal aus. Es fehlt ein Regisseur, es fehlen vor allem Stürmer. Ist man optimistisch, glaubt man daran, dass Harnik, Hoffer & Co noch reifen, hofft man darauf, dass Ivanschitz zu alter Stärke zurückfindet. Ist man pessimistisch, sieht man die ÖFB-Elf bereits am Zenit angelangt, nämlich bei einem Punkt bei einer Endrunde. Wie es mit der Nationalmannschaft weitergehen wird, ist ungewiss – es fährt ein Zug nach nirgendwo – und Herr Hicke-Hacke ist ausgestiegen… Adieu!
Am Zenit??
Heast, manchmal bist du schon ein gewaltiger Schwarzmaler und Suderer…
Die Altersstruktur der Mannschaft ist weit entfernt von einem Zenit…
Der Stamm der Mannschaft kann 5 – 10 Jahre noch zusammenspielen, und die Voraussetzungen sind nicht so schlecht… was Spielmacher betrifft, geb ich dir im Moment recht… aber vielleicht sollte Österreich vom System mit einem Spielmacher weg, wenn keiner da ist…
das Hauptproblem sehe ich im Sturm, aber auch da schießen Linz, Hoffer und Maierhofer in den Clubs genug… es muss halt nur noch in der Nationalmannschaft umgesetzt werden…
Eigentlich war ich schon immer für einen ausländischen, guten Trainer, der meinetwegen auch teuer ist… aber im Moment muss ich vielen Stimmen Recht geben, die sagen, dass die Zeit bis zur WM-Quali zu kurz ist für einen ausländischen Trainer, um die österreichischen Spieler kennenzulernen…
und wenn schon Inländer, dann Kurt Jara oder Schachner… oder wir buddeln den Happel aus, setzen ihn auf die Bank mit einem Tschick in Mund… seine Anwesenheit alleine würde Berge versetzen 😉
Anscheinend grad Pressekonferenz mit legendärem Hicke-Abgang. Und jetzt wartens schon seit einer halben Stunde auf Stickler, der noch in einer ÖFB-Besprechung ist – super Timing… http://derstandard.at/?url=/?id=3389312
P.S.: Stickler auf dem Weg zu neuer Umfrage-Rekordmarke: http://derstandard.at/?id=3389273
Korrektur: „und wenn schon Inländer, dann SICHER NICHT Jara oder Schachner, sondern Gludovatz oder Constantini“ ..
„Was erlauben Svetits!? Ich habe fertig“, sagte Hickersberger.
Und: „Der Verstand hat über das Herz gesiegt. Deswegen ist meine Zeit vorbei.“
Angebote aus dem arabischen Raum gebe es keine, erklärte er zum Schluss erlaubte nur mehr eine letzte Frage, weil er dann für seine Enkel den Tauchlehrer machen müsse.
Stickler in Kürze live unter http://streamx.orf.at/event2_live
Warum nicht doch Herzog? Da wären die Erwartungen zwar eher „bescheiden“, aber warum nicht einmal wieder wen ins kalte Wasser werfen.
Zu Hicke: Bei seinen meisten Punkte hatte er vollkommen recht. Und er sagt dasselbe wie wir: Er ist nicht zufrieden.
Und BITTE KEINEN AUSLÄNDER!!! Die bringen alles genau das Gleiche wie die einheimischen und sind nur unnötig teuer.
Außerdem: Die meisten der genannten Kandidaten haben einen Job und eine Doppelbelegung bringt keinem was. Wobei Schinkels schon traumhaft wäre *g*
ich fände winnie schäfer super, ex-trainer von karlsruhe (legendär damals im ec gegen salzburg)… der hätte charakter und wäre medial extrem super verwertbar… der piefke-schinder bringt den ösis das kicken bei… ach wie cool…
Sachen gibts: http://www.hicke-soll-bleiben.at
und was bewog cdw, dort zu unterschreiben?
die sinnlosigkeit dieser aktion hat mich amüsiert…
Die haben schon fast tausend *g*
Guus Hiddink sucht vielleicht nach der EM nach ner neuen Aufgabe…
MIttlerweile ist mir eingefallen, dass Osim angeblich wieder übern Berg ist und wieder auf die Bank will…
Ivica Osim wäre perfekt!
wurscht wen es sollte einer sein der mal für eine längere Zeit arbeitet und den man auch arbeiten lässt und nicht gleich nach den ersten Misserfolgen wieder absetzt…..einwenig beständigkeit würde siche rnicht schaden
@ dominik .. gebe dir grundsätzlich recht… aber irgendeinen gradmesser sollte es ja geben um die Leistung zu beurteilen…
sonst könnt ma ja sagen, okay.. andi Harzog führt uns in die WM-Quali, in die EM-Quali und in die WM-QUali 2014, dann haben wir 6 Jahre Beständigkeit… nur was ist wenn er die ersten beiden Qualis nicht schafft und die Mannschaft sich kaum entwickelt…
Am Beispiel Guus Hiddink sieht man, dass eine Nationalmannschaft sehr wohl sehr schnell was erreichen kann, wenn das Umfeld die richtigen Voraussetzungen schafft und immerhin a bisserl Talent mit im Spiel ist…
BEständigkeit gehört eher in die Club-Ebene… siehe Rehhagel und Bremen, Arsene Wenger und Arsenal, Ferguson und ManU, und allerbestes Beispiel, Guy Roux und AJ Auxerre