in graz beginnt’s…


die „drecksarbeit“ überließ wolfgang schüssel beim wahlkampfauftakt der övp am grazer hauptplatz seinen steirischen parteikollegen, der kanzler selbst zog lediglich eine positive regierungsbilanz und kritisierte in anspielung auf die spö das „schlechtmachen“ des landes und von anderen. schüssel sieht wie wirtschafts- und arbeitsminister martin bartenstein (övp) eine „trendwende am arbeitsmarkt“, die nach dem 1. oktober fortgesetzt werden soll. ziel des kanzlers ist es, 150.000 zusätzliche arbeitsplätze zu schaffen und die zahl der arbeitslosen um weitere 30.000 bis 40.000 zu senken.

die nadelstreifsozialisten haben in der karibik 3,5 milliarden euro versenkt. benya würde sich im grab umdrehen, wenn er wüsste, was aus seinem ögb geworden ist.

deutlicher wurden da schon schüssels gefolgsmänner: der steirische lh-stellvertreter hermann schützenhöfer (övp) attestierte den sozialdemokraten einmal mehr mangelnde wirtschaftskompetenz anhand der beispiele verstaatlichte industrie, „konsum“-pleite, bank burgenland und bawag-skandal: „die spö in dieser republik beweist heute mehr denn je, dass sie nicht wirtschaften kann. der größte skandal wirtschaftlicher und politischer natur in der zweiten republik trägt die handschrift der spö.“ schützenhöfer zu den 12.000 övp-sympathisanten weiter: „die nadelstreifsozialisten haben in der karibik 3,5 milliarden euro versenkt. benya würde sich im grab umdrehen, wenn er wüsste, was aus seinem ögb geworden ist.“ sollte spö-chef alfred gusenbauer nach dem 1. oktober ans ruder kommen, so wäre das „ein anschlag auf die brieftaschen aller österreicher“, so schützenhöfer.

der „hausherr“, graz‘ bürgermeister siegfried nagl (övp), rügte in seiner rede die spö-wahlplakate, auf denen er nur „peinlichkeiten und lügen“ ausmachen könne. nach den steirischen övp-granden waren die acht minister der volkspartei an der reihe, unter ihnen övp-wahlhelfer finanzminister karl-heinz grasser – mit rot-weiß-rotem övp-schal um den hals.


die övp ist spätestens seit wolfgang schüssels fehlerlosem orf-sommergespräch (vote06 berichtete) am freitag wieder deutlich im aufwind: die „pflegkrise“ ist übertaucht, der kanzler hat die zügel wieder in der hand und gibt den takt im wahlkampf an – gute konjunkturdaten und sinkende arbeitslosenzahlen (mit dem schönheitsfehler der in schulungen befindlichen menschen ohne job) kommen da gerade recht. eine steuerreform wird ebenso versprochen wie ein neues nulldefizit im jahr 2008. der kanzler betreibt einen „positiv-wahlkampf“ und fährt offenbar gut damit. die anfeindungen seitens der spö wirken da – bei aller berechtigung – recht plump und einfallslos. es sieht fast so aus, als sei die wahl für schüssel und die seinen schon gewonnen. doch was kommt nach dem 1. oktober? im moment geht ein ruck durch die övp – schließlich gilt es, sich nach der wahl einen neuen koalitonspartner – außer das bzö erwirbt in den nächsten wochen noch exorbitant viel wählergunst – zu suchen. wenn die schwarzen gewinnen, wird ihnen wohl jeder recht sein. (cdw)

fotos: övp (4), reuters / der plankenauer (2), ap / markus leodolter

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http://derstandard.at/?id=2572842

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