Melkkuh: Fan
Dem Teuro bei der Euro auf der Spur (1) – Beginn der Serie
Ein Fußballfest soll sie werden, die Euro. Und die Kassen sollen klingeln. Überall dort, wo Melkuh Fan Euros für die Euro locker macht: Im Stadion, im Einzelhandel und in der Gastronomie. Mitte Jänner hat die Stadt Wien etwa das Konzept für die Fanzone auf der Ringstraße zwischen Heldenplatz und Rathausplatz präsentiert. Täglich bis zu 70.000 Besucher werden dort während der Europameisterschaft (7. bis 29. Juni) erwartet. Der Zutritt erfolgt über fünf Einänge mit jeweils 30 „Vereinzelungsschleusen“ (ein großartiges Wort!) – wo Taschen- und bei Verdacht auch Personenkontrollen durchgeführt werden können.
Jause und Bier selbst mitbringen darf man in die Fanzone auf keinen Fall – wollen sich dort doch die Betreiber von 86 Gastro-Ständen eine goldene Nase verdienen. Eine Halbe Bier im Pappbecher kostet dann auch 4,50 Euro (auch wenn das die Wiener Sportstadträtin Grete Laska (SPÖ) „nicht extrem teuer“ findet, sind das doch „galoppierende“ 50% Preissteigerung auf eine „Durchschnittshalbe“ – andererseits: für den Buchinger-Anti-Inflations-100er bekäme der bedürftige Freund des runden Leders immerhin 22 Halbe Bier in der Fanzone). Antialkoholische Getränke schlagen übrigens mit 3,50 Euro für den halben Liter zu Buche (auch nicht billig!).
Ausgeschenkt werden dürfen in der Fanzone nur Bier (Carlsberg etwa) und Limonaden (Coca Cola & Co.) der Sponsoren. Nicht anders bei der festen Nahrung: Dort hat McDonald’s das Salat-Monopol – und auch allerlei hochkalorische Burger und Donuts der Fast-Food-Bude werden feilgeboten (ob zu Restaurantpreisen oder mit EM-Aufschlag ist noch nicht klar). Weil der ganze Mist irgendwann auch wieder raus muss, soll es alle 50 Meter ein WC (insgesamt 1200 an der Zahl), darunter viele Urinale, geben, die eine schnelle Abfertigung ermöglichen.
Doch auch abseits der offiziellen „Fan-Abzock-Gebiete“ rüstet sich die Gastronomie für die Europameisterschaft. So rät die zuständige Fachgruppe in der Wirtschaftskammer (WKO) ihren Mitgliedern bereits zu Präventivmaßnahmen vor dem großen Fanansturm. Neben einiger sinnvoller Vorschläge ist in einer Aussendung auch von „Musikuntermalung mit dämpfender, aber nicht einschläfernder Musik“ zu lesen. „Die Musik sollte auf das Publikum abgestimmt sein, und eher zum mitsingen anregen. Dadurch können Schlachtgesänge unterbunden werden.“ Seltsam – was ist bei einer Fußball-EM bloß gegen Schlachtgesänge einzuwenden?
Kehren wir zurück zum schnöden Mammon: Österreichs Hotellerie verspricht, auch während der Fußball-EM ihrer „stabilen Preispolitik“ treu zu bleiben. „Kleine Anpassungen erscheinen möglich, unbegründete Preissprünge sind jedoch auszuschließen“, sagt Klaus Ennemoser, Obmann des Fachverbands Hotellerie in der WKO.
Dass „Preissprünge“ niemals „unbegründet“, aber meistens geschmalzen sind, wissen Konsumenten spätestens seit der Einführung des Euro. kick08 wird dem Teuro bei der Euro weiter auf der Spur bleiben!
Immer wieder interessant, wie schnell kommerzielle Interessen in den Vordergrund treten. Da werden in den Fanzonen (auf ÖFFENTLICHEN Boden)nur bestimmte Anbieter (eben Sponsoren) zugelassen und die diktieren in ihrem quasi-Monopol den Preis. Wäre es deren Privatbesitz, so wäre es ja egal. Da es sich in den Fanzonen aber um Gebiet im öffentlichen Besitz handelt, schmeckt die ganze Sache ein bisserl schal. Die Interessen der Fußballfans lagen aber in keinem Fall im Vordergrund – dann schon mehr das goldene Kalb einer funkelnden Münze.
die 4,50 werd ich in andere ressourcen investieren…
brisantes detail: bei diversen musik-großfestivals darf man – wie großzügig – noch 0,5l-Tetrapackerl mit ins gelände nehmen. steht jedoch „Weißwein“ o.ä. auf der Verpackung ist es nicht erlaubt.
muss man sich also den wein in ein multivit-packerl umfüllen, und was passiert, wenn man gar multivitaminsaft in einem wein-tetrapak hat?!
blöde einschränkungen waren aber bei der euro zu erwarten. die preise haben meine erwartungen sogar noch überschritten. -.-
arme welt…
btw…der „edit(h)“-vorschlag irgendwo in den unendlichkeiten der comments wird von mir hiermit unterstützt.
das hätte ich nämlich jetzt gebraucht – man verzeihe mir meine kleinen fehlerlein.
alk im happy day: okay
happy day im alk: ojay
frequency n other fuckin festivals lehren es – kommerz regiert die welt, auch wenn sie sich noch so alternativ verkleidet…
was man für 4,50 euro alles bekommt:
– ein packerl tschick und restgeld
– ein kebap und ein kleines cola
– fast ein kleiens mcmenu
– 1/2 Gramm …
– 1 Aktie der Patrizia Immobilien AG
btw: for the edith you need some administrator-rights… i suppose…
cdw spricht ausländisch 😉
das frequency ist nur die spitze des eisberges.
sorry für off-topic – wiesen ist das einzig wahre.
wiesen – oh mein gott…
was kostet dort die halbe? ah, da gibts ja nur mass (haha!)…
9 euro oder so, der spass?
er meint wohl das und nicht die wiesen. ansonsten mach ich mir sorgen um ridra 🙂
aso wiesen, das festival in wiesen… ich bin schon so alt und kommerzialisiert, dass ich natürlich ans oktoberfest denke… o mei… wiesen, da kostet die halbe 4 euren… ;-))))
die festivals (plural) in wiesen.
paul breitner hats gerochen.
i habs ned im kopf, wieviel das bier dort kostet – auf jedn fall sinds einem humanen preis noch näher. und man zahlts gerne.
http://www.wiesen.at/5687_DE.6325CE6c747e8436b16bc50deebf5566135d3b50?form=postings&katid=7
kein sommer ohne wiesen!
kein sommer 08 ohne kick08 und teuro-euro 😉
und ich dachte ihr meint die wiese oben am bild…
oder tim wiese. der is sicher auch teuer. also total on-topic.
ihr sats ja alle wahnsinnig